Montag, 15. August 2011

Wochenende in Ottawa und warum die Kanadier die nettesten Menschen der Welt sind...

Noch immer nicht die versprochenen Bilder von Montréal, dafür ein paar Eindrücke vom Wochenende auf der Cottage von Johannes Verwandten in der Nähe von Ottawa. Es war traumhaft schön!

Zunächste jedoch noch ein kleiner Gag. Dieses Bild fand ich in einer aktuellen (!) Broschüre meiner Bank für Einwanderer aus dem Ausland. Finde den Fehler:

Das Konto eröffnen war übrigens überraschend unkompliziert. Man bekommt vor Ort eine Karte in die Hand gedrückt und darf sich einen Pin aussuchen. Nix da mit Karte und Pin werden einem getrennt zugeschickt oder so ;-)

Freitag Mittag sind wir mit dem Greyhound Bus nach Ottawa gefahren, das dauert von hier aus etwa 2 1/2 Stunden. Vor dem Bus wird man strenger kontrolliert als in Deutschland bei der Flugkontrolle. Prompt wurde eine potentielle Waffe (eine Glasflasche) bei mir entdeckt, die ich nicht mit in den Bus nehmen durfte.

Wir wurden in Ottawa am Bahnhof abgeholt und sind von dort aus direkt auf die Cottage gefahren. Na ja, nicht ganz direkt. Vorher hielten wir in einem verträumten Örtchen an einer sagenhaften Eisdiele an. Es gibt da Eis in der Art von Ben&Jerrys und schon die kleinste Größe ist einfach riesig. Hier ich wie man mich kennt: zufrieden mit Choclate Chip Cookie Dough.

Hier ein paar Bilder vom white lake, an dem die Cottage liegt. Hallo Landschaft!

Samstag sind wir Wasserski gefahren. Nachdem ich gefühlte tausend mal gar nicht erst aus dem Wasser rauskam, hier der Beweis meiner profimäßigen Wasserski-Karriere. Man beachte meinen äußerst entspannten Gesichtsausdruck.



Und hier noch einmal, wie es eigentlich aussehen sollte:

In jedem Fall habe ich einen unglaublichen Muskelkater davon bekommen, der bis heute anhält. Ich hätte nie gedacht WIE fest das an den Armen reißt, wenn man hinter dem Boot hergezogen wird... Aber es hat echt Spaß gemacht und ich hoffe, dass ich, wenn ich das nächste mal die Gelegenheit bekomme, länger als ein paar Sekunden aufrecht bleibe.

Sonntag sind wir dann noch Kanu gefahren, um das Wassersportprogramm zu vervollständigen. Man kann hier wohl auch ganz coole Kanu-Touren machen, wenn also jemand Lust darauf hat sowas nächstes Jahr im Sommer mal zu probieren, dann können wir das ins Auge fassen.
Jetzt muss ich natürlich noch auf die in der Überschrift angekündigte Begründung eingehen, warum die Kanadier die nettesten Menschen der Welt sind. Gestern Abend sollten Johannes und ich ein paar Einkäufe zu seinem Großcousin bringen, der auch in Ottawa wohnt. Leider verstanden wir einen Punkt der Wegbeschreibung falsch und irrten sodann orientierungslos mit dem Auto umher, zusätzlich verwirrt davon, dass an Kreuzungen auf allen vier Straßen Stop-Schilder stehen (zu dem Verkehr hier werde ich später nochmal etwas schreiben). Wir fragten also Leute auf dem Bürgersteig nach dem Weg und waren schon sehr erstaunt als einer der Passanten total verzweifelt war, weil er uns nicht helfen konnte (es war eine eher kleine Straße, die nicht sehr bekannt ist). Er war echt den Tränen nahe und bot uns an, für uns bei den Verwandten anzurufen (wir hatten natürlich weder Telefonnummer, noch selber ein funktionierendes Handy zur Hand). Das allerbeste war jedoch, dass ein älteres Ehepaar, welches wir danach fragten, meinte, dass wir ihnen folgen sollen. Sie fuhren mit uns ungelogen 10 Minuten durch die Stadt bis wir in der richtigen Straße angekommen sind. Einfach so, um uns zu helfen, weil der Weg schwierig zu erklären war. Das war echt ein Schlüsselerlebnis zur kanadischen Mentalität!

In den nächsten Tagen will ich ein paar der kleinen, aber feinen Unterschiede fotografisch festhalten und hier was dazu schreiben. Und ich werde euch die versprochenen Stadt-Fotos nicht mehr allzu lange vorenthalten.

2 Kommentare:

  1. 1.: es ist noch kein Meister vom himmel gefallen!
    2.: Dank für die Fotos!

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  2. Ich weiß ja nicht, ob sich noch jemand für diesen quasi "uralten" Artikel hier interessiert, aber auch ich habe jetzt meinen Beitrag, den ich zu diesem Thema leisten kann: Dass nämlich Franzosen auch die nettesten Menschen der Welt sind :-)
    Wir waren in der Touraine unterwegs und suchten nach einer schönen Unterkunft in der Nähe von Langeais. Nachdem wir weiträumig mehrere Pensionen angefahren waren, die unsere Navi im Angebot hatte, waren wir ziemlich geschafft, denn die Pensionen hatten entweder ausgedehnte Mittagspause oder Hunde waren nicht erlaubt, besonders natürlich bei den Pensionen, wo die Inhaber selbst mehrere Hunde hielten... Irgendwann kam ich dann auf die nicht besonders fernliegende Idee eine Pensionsbesitzerin, die keine Hunde nahm, zu fragen, ob sie uns denn eine Übernachtungsmöglichkeit empfehlen könne, wo Hunde erlaubt sind. Daraufhin stattete sie mich mit einem sehr nützlichen Heft über die Touraine aus und markierte mir darin eine Pension. Dann wollte sie uns den Weg mit Hilfe einer Karte erklären, doch wir lehnten ab, wir hätten ja die Navi. Ahh, ja dann, kein Problem, super, meinte sie. Aber wie sich bald herrausstellte kannte die Navi diese Adresse nicht. Nachdem wir dies einsehen mussten, fragte ich im Zentrum von Langeais zwei Blumenverkäuferinnen, ob sie mir den Weg zu jener Adresse erklären könnten. Sie mussten verneinen, diese Adresse sei ihnen völlig unbekannt. Eine Frau auf der Straße blieb dann stehen und fragten, ob wir einen Weg suchten, denn sie wäre hier geboren und würde sich gut auskennen. Aber auch sie kannte die Adresse nicht. Eine Blumenverkäuferin rannte darauf hin zum benachbarten Bäcker, um dort zu fragen. Unterdessen hielt die Passantin ein vorbeifahrendes Auto an, in dem ein Bekannter saß, der sich ganz ausgezeichnet in der Gegend auskennen sollte. Und in der Tat, dieser Mann wusste wo die Pension lag. Erst erklärte er mir wortreich, wie ich dort hingelangen kann, doch obwohl ich alles verstand, war die Beschreibung so kompliziert, dass mein Gesichtsausdruck zunehmende Verzweiflung annahm. Schließlich sagte er, das hätte sowieso keinen Sinn, er würde vorfahren und wir sollten einfach nur hinter ihm herfahren. Der ganze Weg war tatsächlich überaus komplex, da man mehrfach an kleinen unbedeutenden Waldwegen einbiegen musste. Schließlich an der Pension angekommen, zeigte unsere Navi an, dass wir inmitten von Niemandsland seien und die nächste Straße war für die Navi kilometerweit entfernt. Der nette Mann holte die Pensionswirtin herbei, sie tauschten Küsschen aus und wir wurden vorgestellt. Es war wirklich eine ganz ausgezeichnete Pension in der wir uns sehr wohl fühlten und die dazu noch äußerst günstig war. Wir mussten in der Navi zwei Punkte als Favoriten speichern, um beim nächsten Mal ohne Hilfe dorthin zu finden. Falls jemand eine nette Pension in Langeais sucht, bin ich gern bereit die benötigten Koordinaten für die Navi zu übermitteln.

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