Freitag, 12. August 2011

Final destination: Montréal

Finally!
Mir bleibt eine Stunde bis ich in die Stadt zu einem Termin mit meiner Bank-Beraterin muss und danach fahren wir zu Verwandten von Johannes nach Ottawa. Daher versuche ich so schnell wie möglich schonmal die wichtigsten Infos rauszuhauen, damit ich übers Wochenende nicht alles vergesse...

Also, chronologisch:
Der Flug.
Ich bin mit Lufthansa gefolgen, was sehr angenehm war (gute Verpflegung, eigener Bildschirm, Alkohol ;)). Meine wunderbare Tante Martina hat sich  vorher super um alles gekümmert. Ich bin bisher nur einmal geflogen und wäre damit maßlos überfordert gewesen. Ich konnte in München problemlos umsteigen und dann rein in den überbuchten Flieger, in dem mein Sitzplatz zum Glück schon reserviert war. Ich saß neben dem ältesten Passagier des Flugzeugs, einem 85-jährigen Franzosen, von dem ich zuweilen hoffte, dass er den Flug überleben wird. Er erzählte mir wo er geboren ist, wo er schon überall gewesen ist und vor allem, wo er noch nicht gewesen ist. Er hatte wohl vor in Kanada zu bleiben und vermerkte daher auf dem Einreiseschein an der Stelle, wo man Familienmitglieder eintragen kann, mit denen man zusammen einreist, welche Sprachen er spricht (er meinte dazu "vielleicht hilft das").

Die 8 Stunden gingen vorbei wie im Flug (haha. den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen...) Die Einreise war langwierig, verlief aber problemlos. Ich wurde nachdem ich meine Koffer abgeholt hatte in einen Bereich mit Beobachtungsspiegeln gebracht, wo die Koffer von anderen Passagieren geöffnet und ausgeräumt wurden. Innerlich hoffte ich, dass ich meine Koffer nicht auspacken muss, weil mir klar war, dass ich den Inhalt nie wieder so klein gefaltet bekomme wie meine Schwester es für mich beim Koffer packen gemacht hatte. Wie nach der Klassenfahrt in der Grundschule, in der meine Mutter meinen Koffer gepackt hatte, hätte ich die Sachen, die ich nicht mehr reinbekommen hätte, einzeln mitschleppen müssen. Zum Glück ging dieser Kelch an mir vorüber und nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich, im stolzen Besitz meiner study permit, endlich in die Ankunftshalle.

Johannes hat mich abgeholt (der Arme musste tatsächlich 2 Stunden warten, weil der Flug aufgrund eines Gewitters Verspätung hatte und die Einreise so lange gedauert hat). Wir sind dann in Johannes gewohnt liebevoll-hektischer Art direkt losgesprintet in den shuttle-Bus und mit der Metro in unser Appartment gefahren. Das war mit 3 Koffern natürlich ein großer Spaß, aber wir fühlten uns zu studentisch für ein Taxi ;)

Die Wohnung ist echt schön - klein, aber ordentlich. Nächste Woche werd ich wohl noch ein paar Besorgungen machen, aber alles Lebensnotwendige ist da und wir haben sogar einen Balkon und eine Klimaanlage. Bei Gelegenheit werd ich das Ganze mal fotografieren... Die Wohnung ist zu Fuß ne gute Dreiviertelstunde von der Innenstadt entfernt, aber wir haben direkt nebenan die "Rue Mont Royal" mit lauter süßen kleinen Geschäften und putzigen Cafés. Ein Traum!

Zur Gegend allgemein: Montréal ist wunderschön und ich habe mich hier von der ersten Sekunde an sauwohl gefühlt. Diese Häuser mit Treppen außen dran, die kleinen Cafés, diese gefühlte Mischung aus Frankreich und Amerika ist echt etwas ganz besonderes! Ich rate jedem, der etwas Zeit und Geld aufbringen kann, mich hier besuchen zu kommen.

Ich habe dann direkt Mittwoch Abend die berühmte "poutine" gegessen, ein für Montréal typisches Schnellgericht. Es besteht aus Pommes mit Bratensoße und cheddar Käse drüber. Fettig, kurios, superlecker! Ich hatte leider keine Kamera dabei, aber das wird in jedem Fall demnächst festgehalten! Bei der Gelegenheit konnte ich auch die Eigenart der Québecaner bezüglich ihrer Sprache hautnah miterleben. Die Kellnerin hatte Johannes englische Bestellung von Leitungswasser nicht verstanden und fragte mich dann schockiert auf französisch welche Sprachen er denn überhaupt könne. Die Menschen hier sind aber echt sehr freundlich, vielleicht ein bisschen so wie im Ruhrgebiet, wo ja bekanntlich die freundlichsten Deutschen leben ;-). Man wird auf der Straße angelächelt und manchmal unbekannterweise gegrüßt, Servicepersonal ist freundlich und geduldig mit Ausländern und so lange man Französisch spricht, wie lückenhaft auch immer, sind sie sehr begeistert von einem. Ich fühle mich hier wirklich willkommen!

Gestern bin ich dann nach down town ins Eaton Center, um mir einen Handy Vertrag bei Virgin zu besorgen. Den bekomme ich erst, wenn ich meine Kreditkarte habe, aber dann mit internationaler SMS flatrate. Jippieh! Das Einkaufszentrum hat mich ob seiner Überdimensionaltität echt umgehauen. Hier ist gefühlt doch alles ein bisschen größer. Und diese unterirdische Stadt, die auf Ebene der Metro alles zu bieten hat, was es auch auf der Straße gibt, ist echt der Hammer! Meine Bankfiliale ist in der Metro Station McGill. Wie krass ist das denn bitte? Ich habe dann auch komplett auf französisch mein Konto eröffnet, muss da aber gleich nochmal mit meiner Wohnungsbescheinigung hin. Es gibt ein extra Konto für ausländische Stundenten. Echt gut.

Bezüglich des Einkaufszentrums ist es mir noch wichtig hervorzuheben, dass im Fresstempel, wo Tische und Stühle stehen, auch Behälter mit Desinfektionsmittel für die Hände bereit stehen. Wer mich kennt, weiß, was mir das bedeutet ;-)

So, jetzt muss ich gleich los. Ich verspreche hoch und heilig, dass meine nächsten Posts viel weniger Text und dazu mehr Fotos enthalten! Und ich freue mich immer von euch zu hören, auch wenn ich evtl. nicht sofort antworte!


















1 Kommentar:

  1. Hi Inga! Hört sich ja alles sehr spannend an. Ich bin mal gespannt auf die poutine, ist ähnlich exoptisch wie moco loco, falls Du Dich noch dieses Experiments erinnerst ;-) Aber vor allem hoffe ich, dass hier bald Fotos am Start sind... LG große Schwester

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